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29
Mär
2022
Berlin, 30. März 2022
Zu den aktuellen Meldungen bzgl. des Haushaltsentwurfs der Bundesregierung für den Deutschlandtourismus erklärt der Bundesverband der Deutschen Incoming-Unternehmen e.V.:
Wir lehnen eine Mittelkürzung für die Förderung des Tourismusgewerbes ab. Gleichzeitig befürworten wir, dass die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. auch im nächsten Haushalt eine deutliche Sonderzulage über dem regulären Budget erhält, um das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb zu platzieren. In Krisenzeiten sind antizyklische Marketingaktivitäten dringend geboten! Grundsätzlich gilt für uns, den „Export“ der Destination BRD auszubauen und die Zuwendungen dafür entsprechend bereitzustellen.
Insbesondere der internationale Freizeit- sowie MICE-Tourismus, organisiert durch Incoming-Unternehmen & DMC’s, ist von zwei sich addierenden Krisen betroffen. Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei und der schreckliche Krieg in der Ukraine verunsichert das transkontinentale und europäische Reisen zusätzlich. Die Auswirkungen beider Krisen auf den organisierten Incoming-Tourismus für die Destination Deutschland sind noch nicht absehbar, erste Meldungen von unseren Mitgliedern und Fördermitgliedern deuten auf negative Einflüsse.
Aktuelle Faktoren verwerfen die 2022-Aussichten auf eine nachhaltige Erholung des Incoming-Tourismus. Wir beobachten u.a. folgende Entwicklungen:
- Neue Anfragen für 2022 sind verhalten und organisationsaufwendige Reisen werden nach 2023 oder unbestimmt verschoben.
- Gestiegene Energiepreise und Branchenabwanderung von Fachkräften in Deutschland verteuern die Angebote für Transport (Reisebus), Übernachtung und anderen Dienstleistungen.
- Zahlreiche in 2021 organisierte Reisen aus Amerika und Asien für die Saison 2022 wurden und werden storniert, weil dort der Blick bzgl. dem Krieg in der Ukraine auf den gesamten Kontinent Europa gerichtet ist. Auch Gäste aus europäischen Ländern sind verunsichert und verschieben oder ändern die Reiseplanung 2022, entsprechende Meldungen erreichen uns z.B. aus Dänemark und Spanien.
Das Ende des Kriegs in der Ukraine hat für uns Incomer & DMC’s die oberste Priorität. Wir sind bestürzt und verurteilen den russischen Angriff auf die Ukraine, unser Mitgefühl gilt den Menschen im Kriegsgebiet. Gleichwohl sorgen wir uns um den Incoming-Tourismus und die Arbeitsplätze in unserer Branche. Die Destination Deutschland muss sich per Krisenende auf eine internationale Werbekampagne vorbereiten. Diese muss entsprechend durch Mittel des Bundes und der Länder finanziert werden, anstatt Förderungen für unsere Branche zu streichen.
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2021
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2020
- Cornelius Obier, CEO, "Project M" & Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes
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22
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2020
BVDIU Jahrestagung am 19. November 2020
Wir hatten uns auf ein live Wiedersehen in Mannheim gefreut.
Stattdessen werden wir eine online Jahrestagung mit spannenden Inhalten und Gesprächen vorbereiten:
Virtuelle BVDIU-Jahrestagung 2020 inkl. Mitgliederversammlung
Donnerstag 19. November 2020, 13:30 – 17:30 Uhr
Agenda und Details folgen per E-Mail.
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Jun
2020
Gemeinsame Stellungnahme der deutschen Tourismuswirtschaft - 15 touristische Verbände
Direkte Finanzhilfen und Mehrwertsteuersenkung sind kleiner Schritt, um Existenzen und Arbeitsplätze zu sichern * Zu vielen touristischen Unternehmen droht allerdings weiterhin der Kollaps
Berlin, 4. Juni 2020 – Die Tourismuswirtschaft bewertet das „Konjunkturpaket“ im Zuge der Coronakrise skeptisch: Es enthält einige kleinere positive Elemente, ist aber nicht der angekündigte große Wurf. Dass die lange geforderten direkten finanziellen Beihilfen für besonders betroffene Branchen und damit auch die Tourismuswirtschaft Einzug in das von der Bundesregierung geschnürte Konjunkturpaket gefunden haben, ist begrüßenswert. Gleiches gilt für die temporäre Mehrwertsteuersenkung bis Ende des Jahres. Ob die Maßnahmen jedoch die gewünschte Wirkung entfalten, ist zweifelhaft. Viele Fragen müssen noch geklärt werden, und was weiterhin völlig fehlt, ist eine Lösung für die Kundengeldrückzahlungen der in der Coronakrise stornierten Veranstalterreisen. Insgesamt verkennt die Politik weiterhin die dramatischen Auswirkungen der Pandemie auf den gesamten Tourismus. Die Große Koalition muss deutlich nachbessern.
Im Einzelnen bewertet die Tourismuswirtschaft die beschlossenen und fehlenden Maßnahmen wie folgt:
Tourismus in Deutschland stand über Wochen aufgrund der politischen Vorgaben still und tut es in vielen Segmenten immer noch. Selbst in den Branchenteilen, die unter Auflagen nun wieder starten
durften, sind die Umsatzausfälle aufgrund der Auflagen weiterhin immens. Die beschlossenen, nicht rückzahlbaren Überbrückungshilfen sind deshalb überfällig, um viele Unternehmen unserer Branche
vor der fast sicheren Insolvenz und damit auch Arbeitsplätze zu retten. Die geplanten Summen pro Betrieb reichen allerdings nicht aus. Überbrückungshilfen für drei Monate greifen zudem in unserer
besonders betroffenen Branche deutlich zu kurz. Hier bleibt eine Ausweitung auf sieben Monate zwingend notwendig. Spannend bleibt auch die Frage, wer genau alles auf die Gelder zugreifen darf.
Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Maßnahmen sehr schnell und unbürokratisch greifen und zur Auszahlung kommen, um Insolvenzen in diesem Stadium abzuwenden.
Der ergänzend auf den Weg gebrachte reduzierte Mehrwertsteuersatz kann im zweiten Halbjahr wichtige Impulse auf Unternehmens- und Kundenseite setzen. Im Tourismus wird er allerdings nur Wirkung
entfalten, wenn die Unternehmen der Tourismuswirtschaft auch wieder Angebote und damit Umsätze im nennenswerten Umfang machen dürfen. Erste wichtige Schritte des Wiederanfahrens sind getan,
zuletzt auch mit der gestrigen Ankündigung, die generelle Reisewarnung für Europa in differenzierte Reisehinweise umzuwandeln. Weitere müssen folgen. Auch die geltenden Auflagen für touristische
Dienstleistungen und Veranstaltungen gilt es, immer wieder zu überprüfen und da, wo es der Gesundheitsschutz zulässt, zu reduzieren.
Immense Sorgen bereitet der Tourismuswirtschaft, dass das Konjunkturpaket keine Lösung für die im Zuge der Coronakrise stornierten Reisen beinhaltet. Hiersieht die Politik tatenlos zu, wie von
der Coronakrise massiv betroffene Unternehmen sehenden Auges gegen die Wand fahren. Sie brauchen dringend einen ergänzenden kreditbasierten Rückzahlungsfonds für die geleisteten Kundengelder.
Sonst droht der Kollaps vieler touristischer Unternehmen und mit ihm aller vorgelagerten Dienstleistungen. Denn Tourismus mit seinen komplexen Prozessen funktioniert nur als Einheit. Aus dem
Fonds sollten Unternehmen vorübergehend Geld entnehmen können, um ihren Kunden bereits gezahlte Gelder für pandemiebedingt stornierte Reisen rück zu erstatten. Es geht dabei um Reisen, die
aufgrund der Reisewarnung abgesagt und rückabgewickelt werden mussten. Nur wenn den Unternehmen diese notwendige Liquidität garantiert wird, kann ihr Überleben nachhaltig gesichert werden. Und
deshalb werden wir nicht nachlassen, einen solchen Kreditfonds einzufordern.
Michael Rabe Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW)
Jochen Szech asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen - Bundesverband e.V.
Christian Günther Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD)
Sebastian Worel Bundesverband der Deutschen Incoming-Unternehmen e. V. (BVDIU)
Christiane Leonard Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo)
Ingrid Hartges DEHOGA Bundesverband e.V.
Michelle Schwefel Deutscher Ferienhausverband e. V
Dirk Inger Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)
Norbert Kunz Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV)
Timo Feuerbach EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.
Petra Thomas forum anders reisen e.V.
Georg Ziegler HSMA Deutschland e.V.
Benedikt Esser RDA Internationaler Bustouristik Verband e.V.
Holger Seidel Reisenetz - Deutscher Fachverband für Jugendreisen e.V.
Michael Buller Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR)